Nein, nein nicht die Schweinebucht und auch nicht die russischen Raketen auf der Insel. Vielmehr geht es um die Lieblingszigarren von Fidel Castro und John F. Kennedy und so vielen anderen berühmten und weniger bekannten
Menschen – wie Du und ich eben.



Irgendwer muss es ja machen. Und ich opfere mich grundsätzlich gerne, wenn es um einen Genuss-Test geht. Kaffee, Schokolade, Burger, Motorräder, Cornichon, Mineralwasser, Fertigkuchen oder sogar Autos und Feriendestinationen. Quasi aus beruflichen Gründen durfte ich mir das des Öfteren antun. Ich hatte für Kunden in diesen Segmenten Marketing und Kommunikation gemacht. In einem anderen Leben. Gegen Geld. Das milderte den Stress und mein Urteil. Ich war schon kritisch, aber wenn jemand dafür bezahlte, formulierte ich zumindest meine Meinung etwas höflicher.

Heute teste ich nur noch Zigarren. Dabei geht es mir im Wesentlichen um diese Kriterien:

  1. Wie ist sie gerollt, resp. wie ist der Durchzug. Zu dicht gerollte verursachen Kopfweh.
  2. Wie ist das Abbrandverhalten. Gibt es eine einigermassen stabile, lange Asche oder fällt diese einem alle paar Minuten aufs Hemd.
  3. Wie liegt sie preislich. Günstig muss nicht schlecht sein.
  4. Wie ist die Story drumrum. Ist die Marke authentisch, ist sie anders, exotisch, frisch, einzigartig, nicht an jeder Ecke verfügbar. Habe ich was zum Erzählen?


Ich rede und schreibe nicht gerne über den Geschmack, denn der ist bekanntlich derart verschieden, dass jeder in einem Produkt etwas ganz Anderes entdeckt.

Meine heutigen Empfehlungen:

Los Duenos: Da stimmt die Geschichte, die Qualität der Verarbeitung und der Abbrand. Gleichzeitig ist die Marke von Scander Chida einfach stimmig. Die Farbe der Etikette hat er dem bekanntesten Stein der Dominikanischen Republik abgeschaut. Dem Larimar.


Lemena: Die Marke der Benaglios. Bruno, der Vater, Mauro und Diego, die Söhne, haben diese Nicaraguanischen Schönheiten vor ein paar Wochen lanciert. Sie feierten schon früher die Erfolge von Diego mit einem gemeinsamen Zigarren-Plausch. Der Connecticut-Shade brennt hervorragend ab. Und die langen und kurzen Salomones und Gordos passen in die heutige Zeit.


Inca: Diese rein peruanische Marke lernte ich an einem Zigarrenevent kennen. Die erste Premiumzigarre aus diesem Land in den Anden, die es locker mit denen aus Nicaragua, Honduras oder der Dom Rep. Aufnehmen kann. Leichte Puros. Zu einem sehr vernünftigen Preis.



Bongani: Das Cameroon Deckblatt ist weltberühmt und auch teuer. Aber in Afrika werden noch mehr Tabake angebaut und bislang in der ganzen Welt verarbeitet. Nun gibt es diese in Mosambik perfekt handgedrehten Genüsse auch in der Schweiz zu kaufen. Man fühlt den Kontinent beim Rauchen. Und man unterstützt zudem ein paar Dutzend Arbeiterinnen in Maputo.


Du siehst: Die Stimmung ist mir wichtiger als das Urteil, ob die eine oder andere Zigarre nun mehr nach Zedernholz, Kaffee, Schokolade, Pfeffer, Leder oder Erde schmeckt.

Ich wünsche Dir viel Vergnügen beim Testen, gleichzeitig frohe Weihnachten und genug Chancen auf einen tollen Smoke.

Herzlichst

Euer Andy